Die Formel Stiege
Der Bericht zum VX800 und ER-5-Treffen in
Stiege 2004
von Jörg.
"Und, was machst Du am Wochenende?" "Ich
fahr zum VX-Treffen." "Zum WAS???" "Kleines Bikertreffen in Stiege, Mann." "Achso.
Wo ist das, vielleicht komm ich mit." "Harz. knapp 800km von hier." "Du bist
doch wahnsinnig." "Genau :-) "
... Genaugenommen 785 km zu einem kleinen,
eigentlich unbedeutenden Bikertreffen, das kann doch nur ein Einzelfall sein.
Mal wieder ein starrsinniger Schweitzer auf der Suche nach der längsten Anfahrt.
Und? Ist Rolf ein Einzelfall? Könnte man meinen, wären da nicht Andrea und
Dieter aus Salzburg (A), Jan und Tine aus Belgien, Jaroslaw und Petra aus
Budweis (CZ) und all die anderen 15 Fahrer mit mehr als 400 km Anreise. Oder
Walter, der mal eben zwischendurch zur Abiparty des Sohnes nach Erlangen fährt,
um am nächsten Morgen wieder in Stiege zu sein. Mal eben gute 1000 km.
Grund genug im diesjährigen Treffenreport mal
nach dem WARUM zu fragen, doch als erstes natürlich die Eckpunkte des
Wochenendes.
Bereits im Vorfeld war klar: Große Überraschungen hielt das Programm für das
diesjährige Treffen nicht bereit. Das Konzept hatte sich schon im letzten Jahr
bewährt und da in diesem Jahr aus privaten Gründen ohnehin keine Zeit zum
Vorbereiten war, wurden die wesentlichen Eckdaten vom letzten Jahr übernommen.
Und soviel schon vorweg, die "Formel Stiege", d.h. fröhliches Kennenlernen und
Benzin quatschen am Freitag plus gemeinsame Ausfahrt mit
Kyffhäuser-Kurvenslalom, Bad Frankenhausen und Rappbodetalsperre plus Party mit
Bikerspielen und "geiler Mucke" = Tolles Treffen - sollte auch 2004 wieder
funktionieren.
Das keine Langeweile aufkam, lag in der Summe der vielen Details, die auch
dieses Jahr das VX- und ER- Treffen unverwechselbar machten. Ganz offensichtlich
war, daß die ER-5er jetzt unter Volkers Schirmherrschaft organisatorisch
losgelöst zeitgleich ein eigenes Treffen veranstalteten. Das Konzept ging auch
auf, es waren mehr als letztes Jahr und nächstes Jahr wirds richtig voll, da hat
keiner Zweifel. Endlich haben sich nun ein paar gefunden, die der ganzen
ER-5-Szene mehr Dynamik verleihen werden.
Während inzwischen ein Teil der VXer durchaus Jahresurlaub investiert und schon
vor dem eigentlichen Treffen anreist, ist für die meisten nach wie vor der
Freitag der Tag der Anreise. Und so liefen dann auch ab frühen Nachmittag bis
spät in die Nacht im Accord die VXen und ER-5en trotz des mal wieder typischen
Harzwetters auf den Hof.
Jeder, ob Neuling oder Stiegeprofi, wurde gleich von anderen Fahrern umringt und
schon in Benzingespräche verwickelt, noch bevor der Helm vom Kopf war. Und so
war auch die Gastronomie schnell gefüllt und bei allerhand Bier gab´s dann genug
zu berichten. Schließlich hatte man sich in der Regel ein gutes Jahr nicht
gesehen und die Neulinge hatten ohnehin gut zu erzählen bzw. viele Fragen, die
zu beantworten waren.
Nicht so offensichtlich waren die vielen neuen VX-Tourguides für die
Samstagstour. Da gab es im Vorfeld einen regelrechten "Favoritenausfall" -
Abiball, Urlaubssperre und andere Gründe führten dazu, daß nur noch ein
schneller Forumsaufruf Abhilfe schaffen konnte. Das hat erstaunlich gut
geklappt. Überhaupt haben alle Gruppen ihren Weg gefunden - Dank an dieser
Stelle an alle.
"Kyffen" war natürlich wieder im Programm und schon aufgrund des bewährten
Mittagstreffpunktes auf dem Marktplatz in Bad Frankenhausen Pflicht für alle
Gruppen. Der Platz bot auch fürs obligatorische Gruppenfoto genügend Platz und
vor allem eine bessere Kulisse als in den letzten Jahren. Und da uns das Wetter
am Samstag mal so richtig verwöhnt hat, sind in diesem Jahr richtig schöne Fotos
entstanden.
Nach dem Mittag gings wieder auf diversen Umwegen zur Rappbodetalsperre. Endlich
ist dort auch der Tunnel fertig gebaut und so konnte man nach dem Zwischenstopp
zum Vesper mal gute 50 Bikes, überwiegend V2, im Tunnel erleben. Natürlich beim
Beschleunigen, versteht sich. Das sowas nicht nur bei eingefleischten Bikern zu
Gänsehaut führt, wenn gute 3000PS losgelassen werden, braucht man sicher nicht
zu erwähnen. Aber auch die paar Fussgänger, die gerade den Fussweg im Tunnel
nutzten, dürften sich für dieses Erlebnis bedankt haben ;-). Bei der gemeinsamen
Rückfahrt aller nach Stiege gabs die üblichen Probleme mit dem
Auseinanderreissen der Gruppe. Insgesamt aber alles unfallfrei, und das ist das
Wichtigste.
Erfrischt und hungrig kamen am frühen Abend nach und nach alle Biker zur Remise,
um sich zu stärken und sich zu vergnügen. Auch die ER-5er, die tagsüber "eigene
Wege" gegangen sind und dem Torfhaus einen Besuch abgestattet haben, waren
wieder dabei.
Ralle mühte sich wieder redlich und erfolgreich, bei den VX-Bikerspielen den
besten Spieler unter den VXern zu ermitteln. Jeder teilnehmende VXer trat mit
seiner Sozia als Team an, aber auch Nancy konnte nichts daran ändern, dass Ulf
trotz dritter Teilnahme wieder nicht gewann. Nun, den Preis der Herzen hat er
auf alle Fälle gewonnen, allein schon für die Ein-Mann-Show...
Danke an Ralle und die Helfer! Die Stimmung war dank der Spiele schon zu diesem
Zeitpunkt super, dabei hatte die Party noch nicht mal richtig begonnen. Bike
putzen ist übrigens eine gute Idee für die Bikerspiele, wer auch immer die
Spiele nächstes Jahr ausrichtet, bitte wieder, Jörgs VX ist wieder dabei :-).
Bleibt natürlich zu erwähnen, wer in diesem Jahr die anderen Preise gewann.
Glückwunsch an Reinhard und die 14jährige (?) Sabrina, die es bei den
Bikerspielen allen gezeigt haben. Die weiteste VX-Anreise ging, wie oben schon erwähnt, an Rolf,
unseren Schweitzer. Trotz Abzüge in der Putznote war Molles VX dieses Jahr die schönste unter den Schönen V2, das
miese Wetter am Freitag
veranlasste die Jury, alle Augen zuzudrücken.
Volker hatte sich alternativ zu den VX-Bikerspielen für die ER-5er einen kleinen
Quiz ausgedacht, um aus dem kleinen Kreis der Kawa-Fahrer/innen den Gewinner zu
ermitteln. Dank der reichlichen Kategorien konnte keiner der Er5-er einem Preis
entgehen, fast alle haben gewonnen. Man möge dem Autor verzeihen, daß nicht alle
Namen aufgeführt sind. Ganz witzig am Rande: Unser Treffen ist wohl das einzige
Bikertreffen, bei dem die Biker zu einer jungen Frau ANZIEHEN rufen. So
geschehen bei der Preisverleihung für Miriam (ER-5). Nicht, daß es einen Grund
gäbe, sie zu verhüllen, nein im Gegenteil ;-) , vielmehr hatte Sie bei Volkers
ER-5-Gewinnspiel eine grellgrüne Tourenjacke gewonnen und die wollte man(n) doch
mal an Frau sehen.
Reichlich Spirituosen und vor allem die sensationellen Dukes waren der Garant
für eine geniale Party, deren Details natürlich wieder unter dem Mantel der
Verschwiegenheit verdeckt werden. Wer es erleben will, muss schon selbst kommen
und wer da war, hatte sicher seinen Spass.. Nur soviel sei berichtet, gegen 1.30
Uhr, als nach der 4 (?) Zugabe immer noch nicht Ruhe war, mussten selbst die
Dukes erkennen "Ihr seid doch alle Wahnsinnig."
Zum Sonntag nur ganz kurz: Wie jedes Jahr trat
der Großteil der Biker den Heimweg an, natürlich nicht ohne sich zu versichern,
daß man sich nächstes Jahr unbedingt wieder sieht. An dieser Selle sei auch
Petra, der Domäne-Chefin gedankt, die uns das Wochenende wieder gewohnt gut
betreut hat und immer ein offenes Ohr und eine Lösung für die kleinen
Alltagsprobleme hatte.
Und was macht nun den Reiz des Treffens aus?
Was ist das besondere an der Formel Stiege?
Nun, da gibts dann wohl mehrere Gründe. Zum einen ist das Treffen ja nur auf den
ersten Blick und im Vergleich zu medienwirksamen Harleypartys "klein".
Schließlich kann man das Stiege 2004 getrost weltgrößtes VX800-Treffen nennen.
Schließlich waren mehr als 50 VX auf dem Platz, genau genommen waren es sogar
52, wenn auch nicht alle gleichzeitig vor Ort waren. Das ist quasi Pflicht für
jeden VXer, ob national oder international. Dabei sein ist alles.
Desweiteren sind VXer einfach prima Leute, das Treffen kann fast als familiär
bezeichnet werden. Das "Willkommen zu Hause", selbst wenn man als Neuling auf
den Hof der Domäne fährt, ist jederzeit spürbar und present. Egal, ob man sich
vorher gesehen hat oder nicht, wer sich eine VX kauft, heiratet quasi in eine
Familie, ob er will oder nicht. Der im Forum geprägte Begriff der "Familie VX"
passt perfekt. Auch unsere diesjährigen Neulinge dürften wohl nicht über
Kontaktschwierigkeiten klagen, egal in welchem Alter sie sind. Denn das ist auch
eine Besonderheit der VXer. Es gibt sie in allen Altersklassen. Ob kurz nach dem
Abi oder kurz vor der Rente, man hat gleiche Interessen und sich was zu
erzählen. Nachwuchssorgen kommen bei uns nicht auf.
Und letztendlich sind es die vielen kleinen spontanen Dinge, die das Treffen
schön und immer wieder einzigartig machen, die Kerzen von Sozia, Mathias als
Begleiter der Dukes an der Mundharmonika, Larry, der Labrador im VX-Beiboot, und
und und...
So, dann vergesst mal nicht, die "brandnew CD"
der Dukes zu kaufen, übrigens wirklich empfehlenswert, wie ich nach dem
reinhören empfehlen kann. Auch wenn man nicht auf "Country"-Musik steht.
Schließlich müssen die Jungs uns erhalten bleiben, da kann Sponsoring nicht
schaden.
Nach dem ersten Treffen im Jahr 2001 hat man
mich noch gefragt: "Und Jörg, machste nächstes Jahr wieder ein Treffen?"
Dieses Jahr hieß es nur noch: "Bis nächstes Jahr, Jörg, machs gut."
Logisch.
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